DIE LETZTE INSEL

Wie eine Sandbank taucht das, was kommt, aus den Wellen
In einer von Klimawandel und gesellschaftlichen Verwerfungen geprägten Zukunft führt ein letzter Auftrag den Forscher Holm auf eine Insel, die dem Untergang geweiht ist.
Eine Frau muss sich nach einer Flutkatastrophe und dem Tod ihres Mannes an ihre Vergangenheit erinnern, um weiterleben zu können.
Beide beobachten die Veränderungen der Natur und setzen sich – an den Grenzen ihrer Existenz – mit dem Verlust von Umwelt, Menschen und Sinn auseinander.
Der Roman sucht nach den Schnittstellen zwischen Gestern und Morgen, den Verbindungen zwischen Wirklichkeit und Fiktion und den Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft. Eindringlich erzählt er auch von der Zerbrechlichkeit der Natur und der Sehnsucht nach Halt in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.
Details
- Herausgeber: Lenos, Basel
- Erscheinungstermin: August 2025
- Gebundene Ausgabe: ca. 220 Seiten
- ISBN: 978 3 03925 045 5
Rezensionen
„Die letzte Insel“ ist ein leidenschaftlich erzählter Roman über das Enden. Aber nicht die Trauer darüber steht im Vordergrund, sondern die Liebe zur Natur, zu Pflanzen und Tieren, zum Wind, zum Regen und den Momenten grösster Vertrautheit mit dem, was die beiden Protagonisten und die Schriftstellerin selbst umgibt. „Die letzte Insel“ ist eine Liebeserklärung an das Leben…
Alioth gelingt es, Spannung aufzubauen und die Leserschaft über viele Seiten hinzuhalten, ohne dass klar wird, wohin die unterschiedlichen Schicksale führen, bis sie uns zu in einer eleganten Verknüpfung der beiden Handlungsstränge führt.
Gabrielle Alioth hat mit Die letzte Insel einen der klügsten, leisesten und sprachlich schönsten Romane der letzten Jahre geschrieben. Wer Antworten sucht, wird enttäuscht. Wer Spuren lesen will – zwischen Gärten, Träumen, verwaschenen Karten und fragilen Beziehungen – wird belohnt. Dieser Roman ist wie ein Spaziergang im Nebel: langsam, vielsagend, verändernd.
Die Diskurse um das Verhältnis zwischen Natur und Mensch, Erleben und Erfassen, Abschrift und Realität rauschen im Roman wie Wellen um die Füsse von Holm und der Ich-Er-zählerin, spritzen an ihnen hoch, ohne sie in Theorie zu ertränken.
Die Ich-Erzählerin aus «Die letzte Insel» beschreibt Holms Welt akkurat und anschaulich. Raffiniert spiegelt sie darin Motive aus dem eigenen Leben, verfremdet sie und erweitert ihren Bedeutungsrahmen mit Verweisen auf die Evolutionsbiologie oder die Kunst von Carpaccio und Böcklin.
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Mit leichter Hand zeichnet Alioth, bekannt für ihre historischen Romane, ein faszinierendes, gar nicht so dystopisches Bild der Zukunft. Vieles wird raffiniert angedeutet, manches bleibt offen. Die beiden Erzählebenen sind motivisch fein verknüpft, wobei einen die Zukunft stärker packt als die Gegenwart.
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«Vielleicht ist das Leben nur eine Abfolge von Geschichten, die wir uns erzählen», denkt sie – und das raffinierte Ineinandergleiten von Fiktion und Wirklichkeit ist eine Konstante in
Gabrielle Alioths feinsinnig detailsatten, faktenreichen Werken. Im bedrückend heutigen neuen Roman zeigt sich «das Leben» dabei wieder unter Einbezug autobiogaphischer Züge. Die Insel der «Autorin» ist übrigens Irland, wo Gabrielle Alioth lebt und schreibt, seit sie da hinzog mit ihrem Mann, der inzwischen verstorben ist.
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Alioths Verbundenheit zu Irland schimmert in atmosphärischen Landschaftsschilderungen durch, die wiederum symbolisch für Leben und Verwurzelung, für Verlust und Zerstörung stehen. (…) Ihre Sprache ist poetisch, bildhaft, aber auch naturwissenschaftlich präzise. Ein nachdenkliches Buch über die Existenz des Lebens (…).
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Der Roman als Ganzes führt schließlich in die Dystopie, die uns von Gabrielle Alioth zugleich zutiefst erschreckend doch und klar und fast sanft in der Sprache beigebracht wird. (…) Hinzuzufügen ist: Wer eine solche Schreibkunst besitzt, benötigt keine drei-, vier- oder fünfhundert Seiten, um sie darzustellen. Gabrielle Alioths neuester, höchst komplexer Roman, auf relativ wenigen Seiten komponiert, ist nichts weniger als brillant und preiswürdig zu nennen.
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