The Poet’s Coat

The Poet’s Coat – Der Mantel der Dichterin

Gedichte, Englisch und Deutsch, übersetzt von Fred Kurer, herausgegeben von Irène Bourquin

Gabrielle Alioth, bekannt als Autorin vieler, meist historischer Romane, legt erstmals Gedichte vor. Die Sammlung The Poet’s Coat ist die lyrische Biographie der Schweizer Schriftstellerin, die seit bald vier Jahrzehnten in Irland lebt – der dunkle Strom des Lebens, das Grundwasser unter dem Boden, auf dem ihre Romanfiguren wandeln und handeln.

Im Gegensatz zu den auf Deutsch geschriebenen Romanen von Gabrielle Alioth ist bei ihren Gedichten die Originalsprache Englisch.
Für diese zweisprachige Ausgabe wurden die Texte vom Schweizer Anglisten, Autor und Lyriker Fred Kurer ins Deutsche übersetzt.

     Details

  • Herausgeber: Waldgut Verlag
  • Erscheinungdatum: April 2019
  • Hardcover: 112 Seiten
  • ISBN: 978-3-03740-138-5

Rezensionen

“Schon immer mochte ich die Idee,
etwas zum Abschluss zu bringen,
Tage, Bücher, meine Existenz,
wann immer mir Verwirrung drohte.
Ich mag die Einsamkeit leerer Blätter,
die Verschwiegenheit der Register
und das weiße Licht
kurz vor der Dämmerung.
Man hat mir beigebracht, Zeit zu verantworten,
meine Träume auszugleichen, und
ich habe gelernt, Erinnerungen
abzulegen in gerade nummerierten Kartons.“

So heißt es am Anfang des zweiten Gedichts mit dem Titel „Die Buchhaltertochter“ im erstenAbschnitt des Bandes „The Poet’s coat/Der  Mantel der Dichterin“. Autorin ist die gebürtige Schweizerin Gabrielle Alioth, die 1955 geboren wurde und 1984 nach Irland auswanderte.
Während sie weiterhin vieles andere (Prosa, Kinder- und Reisebücher) auf  Deutsch schrieb,entstanden ihre Gedichte auch vor dem Hintergrund der  zur englischen Sprache und derpoetischen Kultur in Irland.

So sehr die Schriftstellerin ihre Prosa einem Ziel unterwirft, so sehr ergibt sich ihre Lyrik dem Moment, auch den Momenten einer Erinnerung. (…)

In ihren Gedichten spiegeln sich ihre Vergangenheit, Begegnungen, ihre zweite Heimat, das, was Orte mit einem tun und anstellen, was sie in uns und wir an ihnen zurücklassen. Ihre Gedichte sind Ausdruck dessen, dass sie nicht zerrissen, sondern an vielen Orten zuhause ist, dass Heimat nicht an Nationen und ihre Grenzen, nicht einmal an die Sprache gebunden sein muss. (…)

Ein besonderes Vergnügen bereitet die Gegenüberstellung der englischen Originalgedichte und die deutschen Übersetzungen von Fred Kurer. Die beiden Seiten zeigen offensichtlich und eindrücklich, was Übersetzung kann und muss …

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«Wie herrlich frei, selbstbewusst und zugleich abgründig diese Verse klingen! Betörend, atemberaubend, einer irischen Kirke würdig. […] Ein freimütiges Herz, ein weitausgreifendes, das die Herkunft aus der Schweiz nicht vergessend, in Irland Wurzeln geschlagen hat und von dort aus gerne nach Neufundland, in die USA oder zurück in die Schweiz schweift.»